Energie

Calpe, 26.05.2022

Schon wieder klingelte der Wecker mitten in der Nacht. Das ist nicht meine Zeit aufzustehen. Wie magnetisiert bleibt mein Körper an der Matratze haften, die Augenlider bleischwer. Wolfgang ist da einer der aufgeweckteren Sorte, steht auf und geht ans Werk. Zum Glück beherrscht er unsere lei lei mit seinen zwei Händen und ich kann mich getrost den magnetischen Kräften fügen. Wir wollen (müssen) unser heutiges Ziel, San Pedro de Pinatar, nördlich von Cartagena, am Mar Menor,  gegen Mittag erreichen. Wir haben eine Verabredung mit Senior Jilmenez, dem Chef einer Bootswerkstatt. Es sollte nun endlich klappen. Der unbedingte Luxus von vier neuen Batterien wird unserer lei lei wieder sattes Leben einhauchen. Die alten Kraftpakete waren dann doch, nach drei Jahren Pause, am Ende ihrer ursprünglichen Möglichkeiten. Vorkasse und ein damit verbundenes Vertrauen waren von Nöten, damit, getreu der Verabredung, zwei kräftige Burschen, schwer ins Schnaufen und Schwitzen geraten sollten. Allein vom Gewicht her sind die neuen Energiesammler ihr Geld wert. Welch herrliches Gefühl, kein ohrenquälendes Piepen des Batteriealarm mehr hören zu müssen. Winschen, Navigation und Kühlschränke können jetzt zeitgleich betrieben werden. Ein Zuckerl gab es dann noch für unsere tapferen Mechaniker. Eine Relingstütze war aus dem Rumpf gebrochen. Diese ließ sich unsererseits, ohne passende Ersatzteile und Werkzeuge, nicht mir nichts dir nichts reparieren. Jetzt war der ungebremste Ehrgeiz der Fachmänner in Wallung. Man parlierte, telefonierte, stützte seine Denkerstirn in die gespreizten Finger.


- Mittagspause (ist den Spaniern heilig) -


Um 16:00 Uhr rückten sie, mit neuem Fachmann zum Thema Schweißen an. Gasflasche, passendes Equipment und rucki-zucki war die Relingstütze wieder fest. Wir waren begeistert. Daraufhin gönnten wir uns zwei Nächte im Hafen von San Pedro, packten unsere faltbaren Drahtesel aus und strampelten durch die Salinenfelder der Region. Schwarze, mit (vielleicht) heilendem Schlamm überzogene Menschen tummelten sich am Rande der Solebecken. Die Stadt an sich ist reizlos, architektonische Sünden reihen sich aneinander. Fürs Mittagessen landeten wir in einem kleinen Straßenlokal. Wie vielerorts in dieser Region, spricht man auch hier kein Englisch. Ein wirklich leckeres Dreigangmenü mit Auswahlmöglichkeiten, fürs Auge fein angerichtet, fand den Weg auf den Tisch und in den Bauch. Inkludiert war ein zusätzlicher Salat, ein Getränk und ein Limoncello nach Art des Hauses. Am Ende war für die guten Speisen und die Gastfreundlichkeit ein satter Betrag von 22,-- € fällig.


Preis-Leistung stimmten einfach nicht.



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